Beobachten möchte ich, ganz genau und wertfrei schauen. Oft stellt sich dann von selber eine Berührung ein für das Objekt, Den Ausdruck eines Gesichtes, einer Körperhaltung, Bewegung möchte ich verstehen. Ich suche nach Geschichten, in Gesichtern von Menschen, die mir begegnen, Modell sitzen. Besonders berühren mich auch die Gesichter von Migranten, Asylsuchenden. In der Natur suche ich nach Spuren: Kratzspuren, Pfotenspuren, Beissspuren, Spuren von Nachtlagern, Liebesnester, Wespennester Geburtsstätten; nach Versehrtem, Schönem, Hässlichem und nach der Schönheit im Verwelkenden. Geschichten von Mauern interessieren mich, Reste von Malereien, Schriften, abgerissene Plakate, Fragmente, Schichten, Bröckelndes, Pflanzliches, das die Mauern überzieht oder umrankt. Bereits gebrauchte Papiere, Bücher, Kinderzeichnungen inspirieren mich.

Sehen und Wahrnehmen sind die Grundlage meines künstlerischen Schaffens. Ich zeichne mit verschiedenen Stiften oder zeichne/male mit Aquarellfarben Porträts und Akte nach Modell, oft auf bereits gebrauchte oder bearbeitete Papiere, Kartons Holzplatten. Eine Stimmung, einen besonderen Ausdruck zu erfassen, ist mir das wichtigste Ziel. Gerne skizziere ich auch Dinge, die mir im Alltag oder auf Reisen begegnen, Früchte, Steine, Wurzelgebilde, Muscheln. Auf der anderen Seite experimentiere, spiele ich gerne mit verschiedenen Farben und Material, nehme etwas zufällig Entstandenes auf - Farbspritzer auf Zeitungspapier, Rosttropfen, Frottagen, Strukturen - setze etwas dagegen, wiederhole, übermale, kratze oder wasche ab. So gehe ich in einen Dialog mit dem Bild.